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Liebe Leser,
hier findet ihr Einträge rund um die Neumühle und NeuSehLand. Dieser Blog ist als virtuelles Tagebuch für alle gedacht, die das Zentrum bereits kennen, als Ergänzung zu unserem Newsletter.
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Montag, 17. Mai 2010

Ein Text aus der gesterigen Sonntagsliturgie


....gestern in der Liturgie hat mich ein Text besonders angesprochen.
Obwohl ich Eileen Caddy nicht besonders mag, aber der Text war ein berührender Sonntagstext für mich gestern und daher möchte ich ihn hier mit Euch LeserInnen teilen. Vor dem Text noch ein bisschen Hintergrund:
Alle zwei Wochen findet um 11.30 Uhr in der Krypta der Neumühle ein Laiengottesdienst statt. Seitdem mein Vater, Willi Massa 2001 gestorben ist, der sonst die Messe als katholisch-orthodoxer Priester gehalten hat, wurde von Vielen die Bitte an meine Mutter, Eleonore Gottfried-Massa (das nebenstehende Foto ist aus der Osternacht)herangetragen, den doch bitte Gottesdienst weiterzuführen. Nach langem Zweifeln hat sie sich bereit erklärt, dies zu tun. Es ist ungewöhlich und mutig, eine Frau, die keine Theologie studiert hat, aber zeit ihres Lebens der Kirche als Sozialpädagogin gedient hat und viel eigene Meditationserfahrung hat steht am Altar und läßt alle hautnah am Geschehen teilhaben. Ihr eigenes Ringen im Leben, ihre Weisheit als ältere, erfahrene Frau, ihre Tiefe durch die lange Innenarbeit mit sich selbst und mit anderen, alles das schwingt mit und berührt die Menschen. Viele Menschen, die in die Neumühle kommen, gehen seit Jahren nicht mehr in die Kirche, sind ausgetreten oder erst gar nicht eingetreten, haben Verletzungen von der Kirche oder einfach keinen Zugang zur Institution Kirche, wohl aber zu Gott. Viele trauen sich dann in den Wortgottesdienst der Neumühle hinein, zaghaft, man merkt das oft und sind dann ganz berührt, nicht selten zu Tränen gerührt, und bei manchen heilen tiefe, alte Wunden. Gestern war wieder solch ein Mensch da, der nie wieder zur Kirche gegangen war, nach seiner Konfirmation. Er bedankte sich nach der Liturgie und sagte, dass wie offen er sein konnte und wie bereichernd alles für ihn war.
Ich persönlich bin kirchenkritisch, würde nicht mehr eintreten, in keine Konfession, weil ich mir meinen Glauben und meine Beziehung zu Gott von niemandem vorschreiben lasse, aber ich mag es nicht, wie oft und gerade im Moment die Kirche und besonders der Papst derart schlecht geredet werden. Das ist ungerecht. So viel Gutes ist durch die Kirche entstanden, so viel Hilfe für Menschen, das darf nicht vergessen werden. Menschen, die anderen Leid zufügen gibt es ausserhalb der Kirche ebenso und nur weil man in einer bestimmten Institution ist, wie die Kirche, ist man per se noch kein besserer Mensch, sondern hat die gleichen Nöte und Neigungen und Schwierigkeiten wie andere in anderen Institutionen. Daher möchte ich mich vor jeder Art der Verurteilung anderer Menschen scheuen. Hoffentlich hat der ökumenische Kirchentag in München viel Gutes bewirkt, gerade in der Zusammenarbeit beider Konfessionen und in der Öffnung hin zu mehr Menschlichkeit, Ehrlichkeit und Liebe.
Lange Rede, nun aber der Text.

Ich bin die Liebe.
Um mich kennenzulernen ist Liebe in deinem Herzen nötig; denn ohne Liebe kannst du mich nicht erkennen.
Laß die Liebe frei fließen und lerne lieben, was du tust,
liebe deine Umgebgung und alle Seelen um dich her.
Liebe und frage nicht nach den Kosten, suche nicht nach deinem Lohn.
Du kannst nie zu viel Liebe geben.

1 Kommentar:

  1. Liebe Marie-Gabriele,
    Nicht in allem kann ich dir, was die Kirche betrifft, zustimmen. Ja, sie ist wichtig, weil sie in vielem Aufgaben übernimmt, die sonst keiner übernehmen würde: karitative Einrichtungen, sowie Beratungen, kostenlose Angebote, usw. Ohne Kirche hätten viele Menschen keine sozialen Kontakte mehr! Das alles finde ich enorm wichtig. Und du hast recht: Auch kirchenväter sind keine Übermenschen. Sie begehen genauso Fehler, wie andere Menschen. Aber genau deshalb sollten sie auch genauso dafür zur Verantwortung gezogen werden! Das ist der Punkt! Der Papst hat schon sehr früh mitgeholfen am Vertuschen, am Unter-den teppich-kehren. Das ist wirklich nicht zu entschuldigen. Missbrauch an Menschen darf nirgends, weder in der Kirche noch woanders totgeschwiegen werden. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das wir alle verantworten und tragen, auch und vor allem die Kirche!

    So, und jetzt bin ich gespannt, ob das mit dem Kommentieren klappt, denn ich hatte bisher damit Probleme, verwende nun aber ein anderes Betriebssystem - mal gucken...

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