Herzlich Willkommen

Liebe Leser,
hier findet ihr Einträge rund um die Neumühle und NeuSehLand. Dieser Blog ist als virtuelles Tagebuch für alle gedacht, die das Zentrum bereits kennen, als Ergänzung zu unserem Newsletter.
Wer es aber noch nicht kennt, lese bitte den Text über diesem Willkommenstext und http://www.meditation-saar.de/ , sowie http://www.neusehland-saar.de/


Freitag, 27. März 2009

Wie halte ich einen lebendigen Vortrag?

Hallo, dein Körper spricht mit!
Am kommenden Sonntag, den 29.März hält meine Künstlerfreundin Petra Kopf an unserem Mühlensonntag einen Vortrag. "Die Sprache des Körpers" wird von ihr erläutert. Sie nähert sich, anders als Kuby nicht von der medizinischen-psychichen Seite an das Thema, sondern von der Künstlerischen. Als Schauspielerin und Tanztherapeutin gibt sie Einblicke in die Körpersprache, den Ausdruck und wie man das Potenial des Körpers nutzen kann, um Vorträge lebendig zu gestalten.
Der Mühlensonntag ist ein monatliches Angebot, mit Liturgie um 11.30 Uhr, Mittagessen um 12.30 Uhr Vortrag um 15 Uhr. Man kann an allem teilnehmen oder nur eines besuchen, dies bleibt jedem völlig frei überlassen.
Wer zum Mittagessen kommen möchte, sollte sich aber telefonisch anmelden: 06868/910324

Clemens Kuby zu Gast


In einer Stunde kommt der bekannte Filmregisseur und Kursleiter Clemens Kuby in Merzig mit dem Zug an. Als Mitbegründer der "Grünen" fährt er stets mit dem Zug von München ins Saarland. Ich freue mich immer sehr, wenn Clemens der Neumühle einen Besuch abstattet, denn er ist ein Mensch, der immer viel zu erzählen hat. Man kann ihm stundenlang zuhören. So geht es wohl vielen Menschen, denn seine Vorträge und Kurse sind immer gut besucht.
An diesem Wochenende hält er ein Seminar zum Thema Selbstheilung.
Der großes, geräumige Saal der Mühle wird dabei in eine kleine Akademie verwandelt, Unterlagen ausgeteilt und bearbeitet. Auf der intensiven Suche nach einer guten Kommunikation mit dem Körper sind die Kursteilnehmer für diese Zeit. Was will mein Körper mir mitteilen? Wie kann ich auf ihn hören? "In jedem Schmerz steckt eine Botschaft", so Clemens Kuby. Man kann aus ihr lernen und in seiner Entwicklung wachsen.

Montag, 23. März 2009

Ein Appell an unsere Menschlichkeit

TrauerGedanken zum tragischen Vorfall in Winnenden.
In den letzten Wochen war das tragische Ereignis von Winnenden in aller Munde, in allen Zeitungen, in allen Radiosendungen, im Fernsehen, im Internet, zu jeder Zeit, überall. Und nund schreibe ich auch noch ein paar Zeilen dazu. Darf ich das? Sollte ich lieber schweigen. Aber Schweigen kann Todschweigen sein, wir Menschen schweigen oftmals viel zu viel.
Seit vergangenen Samstag, nach der Trauerfeier ist plötzlich mehr Ruhe um diesen Vorfall. Nach dem reißerischen Gebaren der Medien Stille. Eine Stille, die darauf wartet, dass die nächste Katastrophe geschieht, über die dann wieder überall berichtet werden kann, in allen Einzelheiten.

Worte können die Trauer und den Schmerz nicht fassen, die der Amoklauf des 17-jährigen jungen Mannes mit sich brachte. Viele Stimmen waren zu hören, die sagten "Jugend von heute!" Gab es diesen Ausspruch nicht schon immer? Und gab es das Phänomen dieser Verzweiflungshandlung, die wir Amok nennen nicht auch schon seit dem es Menschen gibt?
Ich will in keinster Weise diese Handlung relativeren. Ich will nur ein bisschen gegen diese popularistisch, hysterischen Stimmen sprechen und vor allem hinterfragen, wie man solche Handlungen verhindern kann. Gibt es nicht überall Menschen, in der Schule, im Büro, im Geschäft usw. die derart gemobbt werden, dass sie beinahe Amok liefen? Gibt es nicht überall Menschen, die von anderen jahrelang erniedrigt und diskriminiert werden, denen psychischen Grausamkeit angetan wird?
Ich frage mich, wo kann ich aufmerksamer sein, um zu merken, wenn ich einen Menschen erniedrige, schneide und nicht wirklich anerkenne.
Wo muss ich mich einmischen, wenn ich sehe, dass ein Mensch von anderen psychisch oder auch körperlich misshandelt wird. Es gibt so viele kleine und große Grausamkeiten, täglich und im Grunde überall.
Wie kann jeder Einzelne von uns das Leben so gestalten, dass es menschlicher und wärmer ist?
Soziale Wärme und Anerkennung braucht jeder Mensch, darin sind wir alle gleich. Die Warung unserer Würde ist im Grundgesetz verankert. Laßt uns also daran arbeiten, sie auch in den Alltag zu verankern.
Daher sehe ich auch meine Arbeit im Kinder-und Jugendprojekt NeuSehLand wichtig und sinnvoll an. Wenn solche Katastrophen geschehen, bin ich erst einmal sprachlos, fassungslos und wie gelähmt. Angesichts der Schrecklichkeit erscheint dann solch ein Projekt wie NeuSehLand als lächerlich. Aber nein, viele kleine Tropfen auf den heißen Stein bewirken eben doch etwas. Davon bin ich überzeugt. Und deswegen ist die Arbeit an der eigenen Menschlichkeit so wichtig und ebenso auch die Angebote, die wir in NeuSehLand den Familien, Kindern und Jugendlichen machen. Denn alle haben zum Ziel, die wunderbare Originalität, Kreativität des Einzelnen zu fordern und zu fördern und ein warmes Miteinander zu unterstützen.

Auf dass wir gemeinsam eine Welt kreieren, die warm ist und in der sich alle Menschen geborgen und aufgehoben fühlen können und kranke Menschen ein Milieu der sozialen Heilung erleben dürfen.

Sonntag, 15. März 2009

Vom Platten legen, Putzen und Meditieren


Die Geschichte vom 11.März 1983,der Geburtsstunde der Neumühle.
Das heutige europäische Meditationszentrum Neumühle http://www.meditation-saar.de im Saarland blickt auf eine lange, ereignisreiche Zeit zurück. Im Jahr 2010 wird das 35.Jubiläum gefeiert.
Begonnen hatte die Arbeit damals in Tholey, im nördlichen Saarland und wurde dann in der alten Mühle, der Neumühle weitergeführt. Nach zwei Jahren der Renovierungsarbeiten war es dann soweit.....Vergangene Woche, am 11. März haben wir besonders an den berühmten 11.März von damals gedacht, an dem der erste Kurs begann und das Seminarhaus eröffnet wurde.

In der alten Scheune arbeiteten die Handwerker seit Wochen in großer Eile, das Dach mußte sarniert werden, die Wände gestrichen, die Meditationsbänke montiert und die Platten verlegt werden und vieles mehr. Nur noch wenige Tage waren es bis zum Start des ersten Meditationskurses mit Fasten und Eutonie. Mit zwei Räumen sollte das Zentrum eröffnet werden: der Küche, die für das leibliche Wohl sorgte und dem Meditationsraum, in dem das seelische Wohl gepflegt werden konnte.

Am Tage des Kurses arbeitete der Plattenleger vom frühen Morgen an. Als er die letzte Platte verlegt hatte, ging die Tür auf. Eleonore und Willi Massa kamen herein (Begründer des Meditationszentrum gemeinsam mit dem Verein Exertitium Humanum e.V.) und Kursleiter.
Eleonore: "Willi, nun müssen wir nur noch schnell durchputzen und das Seminar kann beginnen, die Leute sind schon fast alle da". Die beiden hatten viele schlaflose Nächte hinter sich, in denen die Planung der Renovierung und die der Kurse zwischen Kopf und Herz hin und herwanderte. Sie hatten immer wieder Gottvertrauen aufbringen müssen, um das Unmögliche möglich zu machen und waren mit der Hilfe vieler Freunde und des Vereins nun endlich an einem Ziel angelangt.
Schnell schwangen sie die Putztücher, liefen in die Wohnung, zogen ihre Blaumänner aus (saarländisch: Schaffanzug) und die Kurskleidung an und begrüßten die Teilnehmer zum ersten Kurs.
Willi und Eleonore Massa sind nicht nur die Leitung des Zentrums, sondern auch meine Eltern. In den folgenden Jahren war ihre Lieblingskleidung weiterhin der Blaumann und ihre Lieblingsarbeit die Meditation. Der Wechsel zwischen Bauarbeiten und Meditation war ihr Alltag und auch meine Spielwiese als Kind. Eine spannende Kindheit voller Abendteuer.
Wenn ich an diese Pionierzeit denke, steigt in mir große Erfurcht auf. Was war alles erreicht worden? Eine Oase der Stille, eine Oase des Herzens aus einer alten Ruine in einem kleinen Tal im Merziger Landkreis. Ein Ort, an dem viele, viele Menschen mitgeholfen haben und es noch immer tun, ein Ort, der für viele eine innere Heimat wurde und der vielen Menschen geholfen hat, in ihr eigenes Herz zurück zu finden.