Die letzte Woche war in meinem Leben der Tod sehr präsent. Angefangen mit dem Tod von Anne Kann, einer Eutonieschülerin meiner Mutter, die über viele Jahre hinweg in der Neumühle zu Gast war und mit der ich mal mehr, mal weniger Kontakt hatte, dann der Tod zweier schöner Singvögel, die wir im Familienkurs mit einem Ritual gemeinsam im Wald der Erde übergaben bis hin zum Tod von Gerald Steinke (siehe Foto), einem Naikanlehrer, einer der prägensten westlichen Naikanlehrer, von dem ich in meiner Teeniezeit als jüngste Naikanschülerin viel lernen durfte.
Wir alle in der Neumühle, die Gerald kannten waren sehr bestürzt über seinen Tod, hatten wir zuvor nichts mitbekommen und es auch nur zufällig über eine email erfahren.
Der Tod berührt mich doch jedes Mal sehr tief, macht mich traurig und wehmütig, vor allem wenn Menschen unerwartet aus dem Leben verschwinden. Es ist mir, als ob der Tod diese Menschen einfach wegschluckt. Gerade noch da, plötzlich weg, unwiederbringlich, end-gültig. Auf der anderen Seite ist der Tod für mich reines Licht, was die Wesen heimholt in die große weite der Unendlichkeit, aus der wir alle kommen. Es ist etwas versöhnliches, auch wenn ich mir nun vorstelle, dass Gerald und mein Vater nun gemeinsam "auf der Himmelswiese" philosophierend spazieren können:) Eine kindliche Vorstellung, wer weiß, wie es wirklich ist, wenn der Tod kommt, wer weiß, ob es eine Reise gibt, einen Himmel und wie das Dasein dann ist? Wer weiß es denn wirklich? Jeder hat seinen Tod, sein Dasein, vielleicht gibt es gar nicht DEN Tod und DEN Himmel? Fragen über Fragen, die mir niemand beantworten kann, es gibt dafür keine Antwort. Aber die Fragen sind es, die unser Leben öffnen, um es ganz in uns aufnehmen zu können, damit wir leben, intensiv leben bis der Tod uns in eine andere Lebensform zurückholt.